das Ende des Krieges in Afghanistan… Henrik Paulitz u.a.

Nichts wird mit Krieg gut in Afghanistan http://helmutkaess.de/Wordpress/wp-content/uploads/2021/08/Nichts-wird-mit-Krieg-gut-in-Afghanistan-komplett-.doc

 

Gesendet: Dienstag, 17. August 2021 um 12:19 Uhr
Von: „Dieter
Betreff: Re: [Ippnw-deutschland] Erklärung zu Afghanistan

Liebe IPPNWler*innen,

ja, sehr gute PM,

mir geht derzeit immer wieder Margot Käßmann’s Satz in ihrer Neujahrspredigt als EKD-Ratsvorsitzende  2009/2010 „Nichts ist gut in Afghanistan. Dort blühen nur der Mohn,  die Korruption, und die Prostitution.“ Wie wurde sie für diesen Satz angefeindet.  (Die Jüngeren wissen das vlt. nicht). Offenbar von Anfang ein Desaster mit Ansage, zumindest jetzt im Rückblick überdeutlich. Vietnam, Irakkrieg und jetzt Afghanistan. Man kann an der Lernfähigkeit großer Teile der Politik verzweifeln.

Hier noch hier ein wichtiger Aspekt, wie man sich in die Tasche lügte.

80.000 Taliban Kämpfern sollen 300.000 von westlichen Militärs ausgebildeten Soldaten der afghanischen Armee mit hochmodernen Ausrüstung gegenüber gestanden haben !!!

Vor allem aber das, was eine Recherche der Washington Post schon 2019 aufdeckte.

Dass aber die Geschwindigkeit des Taliban-Vormarsches und die Kampfkraft und -willigkeit der afghanischen Regierungstruppen so falsch eingeschätzt wurden, könnte mit einem Phänomen zu tun haben, dass die Washington Post nach langer Recherche schon im Dezember 2019 beschrieb: Eine jahrelange bewusste öffentliche Falschdarstellung angeblicher Erfolge in Afghanistan durch nahezu alle involvierten US-Behörden.

Vermutlich, um die Milliardenbeträge zu rechtfertigen, die nicht nur in die eigene Truppenpräsenz, sondern auch in die Ausrüstung und Ausbildung der afghanischen Armee und Regierungsbehörden investierten, wurden in der Öffentlichkeit beständig Fortschritte in allen Bereichen gemeldet – und das nach den Recherchen der Washington Post, obwohl alle Beteiligten wussten, dass das nicht stimmte. Möglich, dass die jetzige Fehleinschätzung des Taliban-Vormarschs auch dem Hereinfallen auf die eigenen Lügen geschuldet ist.

https://taz.de/US-Debatte-ueber-Afghanistan/!5789630&s=Bernd/

Viele Grüsse

Dieter

Am 17.08.2021 um 11:40 schrieb <angelika-claussen@web.de> <angelika-claussen@web.de>:

 

 

Stimmige und deutliche Erklärung des BSV zu Afghanistan.

LG

Angelika

 

 

 

Gesendet: Dienstag, 17. August 2021 um 09:40 Uhr
Von: „Bund für Soziale Verteidigung“ <info@soziale-verteidigung.de>
An: „Angelika
Betreff: Erklärung zu Afghanistan

 

Minden, 17.08.2021

Pressemitteilung zur Situation in Afghanistan

Mit Schrecken blicken wir in diesen Tagen nach Afghanistan. Die Freude über den längst überfälligen Abzug der internationalen Truppen, den die Friedensbewegung seit so vielen Jahren gefordert hat, ist der Sorge um die vielen Menschen gewichen, die jetzt vor den Taliban zu fliehen versuchen und um ihr Leben fürchten. Zu ihnen gehören nicht nur diejenigen, die für das internationale Militär oder für andere staatliche Einrichtungen der Besatzer gearbeitet haben. Zu ihnen gehören auch viele Menschen aus der Zivilgesellschaft – besonders auch die Frauen, die nach dem Ende der Taliban-Herrschaft angefangen hatten, private und berufliche Freiheit für sich zu erobern. Menschen, die sich darauf verlassen hatten, dass der Wandel nachhaltig sein und nicht von heute auf morgen grundsätzlich infrage gestellt würde.

„Es muss deutlich gesagt werden: Der eigentliche Fehler – das eigentliche Verbrechen – war der Überfall auf Afghanistan 2001“, sagt Dr. Christine Schweitzer, die Geschäftsführerin des Bund für Soziale Verteidigung. „Er hat nicht nur über zwei Billionen US-Dollar[1] gekostet, sondern das Leiden der Menschen in Afghanistan verstärkt, Hass gesät und Konflikte unter den Volksgruppen Afghanistans weiter angeheizt. Was jetzt geschieht, ist die Ernte von zwanzig Jahren, in denen man meinte, Toleranz, Akzeptanz grundlegender Menschenrechte und Demokratie durch Gewehre und Drohnen erzwingen zu können.“ Gerechtfertigt wurde der Angriff auf Afghanistan 2001 durch die Attentate des 11. Septembers und die Behauptung der Geheimdienste, dass Bin Laden von der Taliban-Regierung unterstützt und versteckt werde. (In Klammern: Gefunden und ermordet wurde er von US-Truppen dann allerdings in Pakistan.) Der Preis war immens: Es wird geschätzt, dass zwischen 2001 und 2021 mindestens 38.000 Zivilist*innen in dem Krieg getötet wurden; eine andere Quelle spricht von 78.000. Wie viele afghanische Kombattanten auf Seiten der Taliban und anderer Milizen ums Leben kamen, wird nicht genannt; bei Polizei und Militär der afghanischen Regierung wird von jährlich 10.000 gesprochen; bei den internationalen Truppen gab es rund 3.000 Opfer insgesamt. [2]

Der Truppenabzug nach 20 Jahren war überfällig. Es war abzusehen, dass es die Taliban sein würden, die das entstehende Gewaltvakuum füllen würden. Über die Korruption in der Regierung und die schwankenden Loyalitäten bei den insbesondere auch von Deutschland mit immensem Aufwand[3] ausgebildeten afghanischen Sicherheitskräften wusste man doch schon seit Jahren. Hat man wirklich geglaubt, dass sie die Taliban militärisch in Schach würden halten können? Und, wenn über kurz oder lang sowieso von ihrer Niederlage ausgegangen wurde, warum hätten sie erst noch verlustreiche Kämpfe führen sollen?

Dass die Evakuierungen der sog. Ortsmitarbeiter und ihrer Familien so spät begann, ist ein Vorwurf an die Bundesregierung. „Einmal mehr scheint es, dass die deutsche Innenpolitik, insbesondere die Sorge unserer Politiker*innen vor einer neuen Welle von Geflüchteten, die Politik leitete. So hat man, als noch Zeit gewesen wäre, die Ausreise von denjenigen, die während der Besatzung für die Deutschen gearbeitet haben, verschleppt“, meint Schweitzer. „Jetzt haben diejenigen, die nicht in Kabul, sondern in einer der Provinzen leben, überhaupt keine Chance mehr, zu fliehen; und ob es denjenigen gelingt, die das Privileg haben, in Kabul zu sein, werden die nächsten Tage zeigen.“

Die Drohung von Außenminister Maas von letzter Woche, dass die deutsche Regierung Kabul die Mittel für den zivilen Wiederaufbau streichen werde, sofern die Taliban die Macht übernähmen, wirkt genauso hilflos wie unsinnig. Es geht hier nicht um Hilfe an die Taliban. (In Klammern: Sie haben indirekt schon genug Hilfe bekommen – viele Waffen gelangten von den westlichen Länder in ihre Hände, wie schon seit spätestens 2009 bekannt ist.[4]) Es geht um Hilfe für die Menschen in Afghanistan. Sie wird nicht dadurch weniger wichtig, dass jetzt eine neue Regierung das Sagen hat, so sehr man deren Politik und Ausrichtung auch ablehnen mag. Dass verschiedene internationale und deutsche Hilfswerke das Land nicht verlassen und anscheinend auch in den Regionen, die von den Taliban kontrolliert werden, weiter arbeiten können, ist hier eine ermutigende Information[5], ebenso wie das Weitersenden des TV-Senders TOLO-News. Angesichts der Herrschaft der Taliban vor 2001 ist es schwierig, Vertrauen in ihre Erklärungen zu haben, dass sie Kollaborateure mit den internationalen Truppen nicht verfolgen würden und dass alle Mitarbeiter*innen des Gesundheitswesens – ausdrücklich auch die weiblichen – ihre Arbeit weiter tun sollten. Aber sie sollten auch nicht unbesehen verworfen werden. Die nächsten Tage und Wochen werden zeigen, ob den Worten auch Taten folgen. In der Zwischenzeit ist es wichtig, die Situation sorgfältig zu beobachten und Informationen gründlich zu prüfen, auch um Gerüchten oder bewussten Falschmeldungen, die lanciert werden könnten, entgegenzuwirken.

 

Für die deutsche Regierung sollte jetzt vorrangig sein:

  • Evakuierung und Aufnahme aller Menschen, die aus Afghanistan fliehen müssen.
  • Keine Abschiebungen nach Afghanistan und auch nicht, wie vom österreichischen Innenminister vorgeschlagen, in „Abschiebezentren in der Region rund um Afghanistan“.
  • Fortführung der humanitären Hilfe; kein Sanktionsregime, das Not und Elend im Lande vergrößern würde. Humanitäre Hilfe darf nicht für politische Zwecke missbraucht werden.
  • Keine neue Invasion von NATO- oder US-Truppen in Afghanistan.
  • Diplomatische Bemühungen und Unterstützung von Vermittlungsbemühungen der Länder, die  Einfluss auf die Taliban haben könnten – von Pakistan, der Türkei und Iran bis China und Russland.
  • Aus den Fehlern des Afghanistankrieges lernen und die anderen internationalen Kampfeinsätze der Bundeswehr beenden.

 

 

Für Rückfragen stehen wir gerne zur Verfügung.
Geschäftsführerin Dr. Christine Schweitzer ist unter 0571-29456 oder 0152 533 99322 zu erreichen.

 

[1]Allein den USA. Siehe https://watson.brown.edu/costsofwar/figures/2021/human-and-budgetary-costs-date-us-war-afghanistan-2001-2021https://www.tagesspiegel.de/politik/kriegskosten-3-2-billionen-dollar/4339124.html. Die deutschen Kosten bezifferte die Bundesregierung im April 20021 auf 12,5 Milliarden Euro. Siehe https://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/verteidigung-kosten-101.html

[2] https://www.france24.com/en/live-news/20210706-the-war-in-afghanistan-by-the-numbershttps://watson.brown.edu/costsofwar/costs/human/civilians/afghan spricht von 78.000. Die Zahl des afghanischen Militärs stammt von Winfried Nachtwei (ARD-Brennpunkt).

[3] Allein 80 Milliarden gaben die USA für die Ausbildung aus, siehe Foreign Policy vom 16.8.21.

[4]Siehe https://www.gao.gov/assets/gao-09-366t.pdf und René Heilig im Neues Deutschland, 13. Oktober 2009 (http://www.ag-friedensforschung.de/themen/Bundeswehr/pistolen.html

[5]Siehe die Interviews mit Stefan Recker von Caritas International in Kabul, die in den vergangenen beiden Tagen publiziert wurden, zum Beispiel: https://www.domradio.de/themen/caritas/2021-08-16/wir-arbeiten-ja-nicht-fuer-die-taliban-caritas-international-will-programme-unter-taliban . Auch Ärzte ohne Grenzen bleiben laut einer Meldung von ap vom 16.8. im Lande.           

 

Bund für Soziale Verteidigung

Dr. Christine Schweitzer (Geschäftsführerin)
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Gesendet: Dienstag, 17. August 2021 um 01:05 Uhr
Von: paulitz@akademie-bergstrasse.de
An: helmut_kaess@web.de
Betreff: Afghanistan – endet tatsächlich wieder einmal ein „sinnloser“ Krieg?

Sehr geehrter Herr Käss,

Ältere unter uns kennen es zur Genüge: Das Gerede vom „sinnlosen“ Krieg. Alles hätte „nichts gebracht“. Die Ziele seien „nicht erreicht“ worden. Wieder einmal ein angeblich „gescheiterter Einsatz“. Strömungsübergreifend ist man sich einig in der Analyse, alle – selbst die Geheimdienste – hätten die Lage „falsch eingeschätzt“. Die Planungen seien „schief gelaufen“. Wieder einmal ein „verlorener Krieg“.

Tausendmal gehört, diese „Interpretationen“, diese immer gleichen Floskeln.

Wieder einmal können – wie jetzt in Afghanistan, zuvor in Vietnam und zig-fach anderswo – modernste Armeen mitsamt ihren Geheimdiensten der Weltöffentlichkeit als Versager, als Idioten vorgeführt werden. Obwohl Satelliten und andere, hochpräzise Aufklärungstechniken jeden Winkel, jeden Quadratmeter dieser Erde überwachen können, gelingt es unglaublich pfiffigen Aufständischen und Terrororganisationen dennoch – geschickt verborgen in Bergen und Höhlen – doch tatsächlich noch immer, „Amerika“ und die gesamte Nato, zuvor beispielsweise auch die Sowjetunion und andere vorzuführen.

Diese „Geschichtsschreibung“ kann glauben, wer will.

Ist es nicht allzu bequem, sogar eine willkommene Genugtuung für uns alle, jetzt erneut einen „sinnlosen Krieg“ und die angeblich dafür Verantwortlichen, „die Versager“ in der Politik kritisieren zu dürfen? Natürlich wollen wir uns entrüsten, aber trifft die Kritik tatsächlich auch „ins Schwarze“?

Hat diese jetzt aufflammende Kritik friedenspolitisches Potenzial oder geht man vielleicht am Ende wieder nur denjenigen auf den Leim, die genau wissen, wie sie die öffentliche Meinung und Kritik steuern müssen, damit diese wie üblich völlig ins Leere läuft?

Die Akademie Bergstraße für Ressourcen-, Demokratie- und Friedensforschung ging vor Jahren in einer sehr aufwändigen Untersuchung der Frage nach, welches übereinstimmende Merkmale von Kriegen sind. Methodisch entwickelte sie die „deskriptive, ökonomisch-orientierte Friedens- und Konfliktforschung“. Die ersten drei Prämissen dieser friedenspolitischen Forschungsmethode lauten:

1. Wenn Sie Erkenntnisse gewinnen möchten, müssen Sie erkenntnisbereit sein.

2. Analysieren Sie, was geschieht.

3. Das, was in Kriegen häufig geschieht, ist sehr wahrscheinlich intendiert.

Vorläufige Untersuchungen deuten darauf hin, dass man mit Hilfe der deskriptiven, ökonomisch-orientierten Friedens- und Konfliktforschung die tatsächlichen Motive und Methoden von Kriegen vergleichsweise schnell und treffsicher analysieren bzw. dechiffrieren kann.

Das wichtigste Ergebnis dieser Forschungen der Akademie Bergstraße ist, dass Kriege keineswegs „sinnlos“ sind, man vielmehr davon ausgehen muss, dass „Kriegsziele“ in aller Regel realisiert werden, während man der Öffentlichkeit vermittelt, man sei gescheitert.

In dem in Insiderkreisen vielbeachteten, nunmehr schon in 3. Auflage erschienenen Buch „Anleitung gegen den Krieg“ ist all das systematisch erläutert und an vielen Beispielen dargelegt und belegt.

Die jetzt auch in Deutschland beginnenden Diskussionen angesichts der schrecklichen Geschehnisse und „bewegenden Bilder“ aus Afghanistan deuten darauf hin, dass Deutschland nach der Bundestagswahl möglicherweise sehr schnell in eine „internationale Verantwortung“ hineingezogen werden könnte, was nichts anderes bedeutet, als dass die neue Bundesregierung, ähnlich wie 1998/1999 die rot-grüne Bundesregierung, sich damit konfrontiert sehen könnte, einem völkerrechtswidrigen Angriffskrieg zustimmen zu sollen bzw. „zu müssen“.

„Uns Deutschen“ könnte es jetzt recht schnell auf die Füße fallen, das Buch „Kriegsmacht Deutschland? der Akademie Bergstraße bislang mehr oder weniger ignoriert zu haben, in dem es um „brand-gefährliche internationale Erwartungen an Deutschland“ geht.

Diese hoch-brisante Analyse ist nicht aus Material gestrickt, welches manche gerne ins Reich von Verschwörungstheorien verbannen möchten. Das Buch „Kriegsmacht Deutschland?“ ist vielmehr Dokumentation und Analyse einer erschreckend brutalen Debatte im Umfeld des Auswärtigen Amts:

Jeder kann es heute nachlesen, was möglicherweise schon in wenigen Monaten nach der Bundestagswahl auf uns alle und auf die Welt zukommen wird!

Wenn die Weltöffentlichkeit nun aus Afghanistan und Kabul – anstelle der einst von (rot-grüner) Regierung und Medien versprochenen „Mädchenschulen“ – extrem brutale und an unser Mitgefühl appellierende dramatische Szenen erreicht, wenn in Deutschland nun eine neue Diskussion um den in neuer Form erwachten „gerechten Krieg“ (so genannte humanitäre Interventionen) einsetzt, der zuletzt beispielsweise auch in Libyen nichts anderes als Elend anrichtete, dann sollten „wir Deutschen“ endlich aufwachen und realisieren, welches Spiel hier gespielt wird.

Die schlechte Nachricht an alle „Gutmeinenden“ und „Friedensbewegten“ lautet, dass es einfache Antworten in diesen extrem schwierigen Zeiten vermutlich nicht mehr gibt. Einfach nur „Nein zum Krieg“ zu sagen, kann, anders als gedacht, sogar kontraproduktiv sein.

Es ist allerhöchste Zeit, hier in Deutschland jetzt unmittelbar vor als auch nach der Wahl, keine oberflächlich-kontroverse friedenspolitische Diskussionen zu führen, sondern vielmehr alte Gräben, die Spaltung der Gesellschaft zu überwinden, und gemeinsam zu versuchen, auf die brand-gefährlichen internationalen Erwartungen an Deutschland halbwegs sinnvolle Antworten zu finden.

Mit freundlichen Grüßen
Henrik Paulitz

Akademie Bergstraße
für Ressourcen-, Demokratie- und Friedensforschung

gUG (haftungsbeschränkt), Darmstädter Straße 12, 64342 Seeheim-Jugenheim, Tel. 06257-505-1707
Email: paulitz@akademie-bergstrasse.de, www.akademie-bergstrasse.de
Geschäftsführer: Henrik Paulitz, Amtsgericht Darmstadt, Steuernummer 007 250 44144, HRB 95205

Spenden an die gemeinnützige Akademie Bergstraße sind steuerabzugsfähig. Spendenkonto:
Kontoinhaber: Akademie Bergstraße, IBAN: DE82 5086 1501 0000 1964 52, BIC: GENODE51ABH,
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Über admin

Hausarzt, i.R., seit 1976 im der Umweltorganisation BUND, schon lange in der Umweltwerkstatt, seit 1983 in der ärztlichen Friedensorganisation IPPNW (www.ippnw.de und ippnw.org), seit 1995 im Friedenszentrum, seit 2000 in der Dachorganisation Friedensbündnis Braunschweig, und ich bin seit etwa 15 Jahren in der Linkspartei// Family doctor, retired, since 1976 in the environmental organization BUND, for a long time in the environmental workshop, since 1983 in the medical peace organization IPPNW (www.ippnw.de and ippnw.org), since 1995 in the peace center, since 2000 in the umbrella organization Friedensbündnis Braunschweig, and I am since about 15 years in the Left Party//
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