Dinner & Dialog
Die Reihe Dinner & Dialog bietet alljährlich die Möglichkeit, mit prominenten Referent*innen über Fragen von Glaube und Gesellschaft ins Gespräch zu kommen. Mit Luther, Marx und Papst den Kapitalismus überwinden
„Wir müssen den Kapitalismus überwinden, weil der Zwang zur Geldvermehrung den Wachstumszwang erzeugt, der das Leben auf Erden zerstört. Luthers Kritik am Frühkapitalismus bringt den biblischen Entscheidungsruf ‚Gott oder Mammon‘ für heute neu zur Geltung. Marx liefert in dieser Tradition die präzise Analyse, die uns im Einklang mit der weltweiten Ökumene zu Widerstand und Transformation ermächtigt.” So Ulrich Duchrow, apl. Prof. für systematische Theologie an der Universität Heidelberg und Mitbegründer und Vorsitzender des ökumenischen Basisnetzwerkes Kairos Europa.
Der Referent beleuchtet in seinem Vortrag die Gegenkräfte und Ideen gegen die zerstörerische Wirtschaftsweise des Kapitalismus und stellt zwei der schärfsten Kapitalismus-Kritiker heraus: Luther und Marx mit ihren Anklagen von 1517 und 1867. In dieser Reihe sieht er auch Papst Franziskus, der den ökumenischen – ja, interreligiösen – Konsens gegen den imperialen Kapitalismus auf den Punkt bringt: »Diese Wirtschaft tötet«.
Termin: Do. 3. Mai 2018, Referent: Prof. Dr. Ulrich Duchrow, Theologe, Heidelberg Ort: Weststadtgemeinde, Muldeweg 5 Die Reihe Dinner & Dialog bietet alljährlich die Möglichkeit, mit prominenten Referent*innen über Fragen von Glaube und Gesellschaft ins Gespräch zu kommen.
Mit Luther, Marx und Papst den Kapitalismus überwinden
Einführung von einem älteren Herren: „Ich las die Faz, um zu wissen, was der Klassenfeind sagt“, dann kam Schirrmacher, „ich beginne zu glauben, dass die Linke recht hat“ und ich rege mich über Rüstungsausgaben auf, „Rüstung tötet auch ohne Krieg“.
Dann sprach Ulrich Duchrow, Prof. für systematische Theologie an der Universität Heidelberg und Mitbegründer und Vorsitzender des ökumenischen Basisnetzwerkes Kairos Europa.
Ich komme in Braunschweig nach Hause. Dies ist ein spannendes Thema, nicht rein historisch, sondern in der Aussage, man könne den Kapitalismus überwinden. Da bin ich der Meinung: entweder wir schaffen den Kapitalismus ab, oder er schafft uns ab. (so wie Beatrice Fihn in ihrer Nobelpreisrede es von den Atomwaffen sagte. Und der Kapitalismus muss zum Diener werden und darf nicht den Herren spielen) Der Kapitalismus „muss“ wachsen, dies sei auf einer begrenzten Erde nicht möglich.
Er denke in Marktprozessen, das Streben nach mehr Geld stehe über allem, Ulrich Duchrow: „Gieriges Geld“, https://www.socialnet.de/rezensionen/15484.php. Dies könne man im Netz runter laden. Es gehe um Desolidarisierung, soziale Spaltung, die Schulden der letzten 5000 Jahre, Münzsklaverei, Militär… (Meine Anmerkung: Ulrike Herrmann, definiert den Kapitalismus etwas anders, er sei die Einsparung von Arbeit, und funktioniere besonders bei hohen Löhnen)
Martin Luthers Thesenanschlag gegen „die Käuflichkeit des Heils“ und Thesen zum Frühkapitalismus, “Befreiung vom Mammon“. Luther sagte, Geld sei der größte Abgott auf Erden, Frühkapitalismus als Raubsystem, Räuber und Mörder. Dazu wird Jean Ziegler zitiert, „wer verhungert, wird heutzutage ermordet“, Finanzen gleich Betrügereien, ein Buch von Kaufshandlung und Wucher, Christen und Kirchen sollen ein gut Exempel geben, marktfreie Räume, man solle solche Wucherer nicht christlich beerdigen, die Fugger. Dieser Luther ist heftig verschwiegen (aber auch der andere: brutale Worte gegen Juden, gegen Bauern, gegen Behinderte.)
Karl Marx hat seitenweise Luther zitiert, dies sei der „erste deutsche Nationalökonom“, der Zins oder „das mehr eingewachsen sei in das Kapital“, Luthers Arbeitslehre, auch der Produktionsprozess, Mehrwert. Fetischismus, ein Werk unserer Hände, das wir anbeten, das dann wie eine Maschine ist, eine treibende Kraft in der Gegenwart, es kommt zum Kontrollverlust. Das
Rüstungsgeschäft, der „Kriegskeynesianismus“, es gehe darum,das Öl zu sichern, den Markt zu kontrollieren. Das Grundgesetz wird ausgehebelt, es kommt permanent zu völkerrechtswidrigen Angriffskriegen, auch in Syrien, wie kommt man da heraus: der Begriff des Proletariat kann nur zu einer Abdämpfung führen, auch die „soziale Marktwirtschaft“, der Wohlfahrtsstaat ist viel zu klein ausgeprägt, wir brauchen die Sammlung aller negativ Betroffenen.
Die Kirche hat den imperialen Kapitalismus eigentlich abgelehnt, der lutherischer Weltbund hat erklärt, „dieses System ist eine Götzendienst“, 2004 kam es zu der Erklärung „wir glauben, wir verwerfen, imperium“. Diese Aussagen sind überhaupt nicht an die Gemeinden weitergeleitet worden. Die jeweiligen Nationalkomitees haben die entscheidenden Sätze herausgestrichen „aus Platzgründen“. 2013 sind mehrere Dokumente vom ökomenischen Rat veröffentlicht worden. Dann kam Franziskus, der schrieb in https://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2013-12/evangelii-gaudium-papst-franziskus/komplettansicht „diese Wirtschaft tötet“, wir sollen nein zu Geld sagen, das regiert. Kairos Europa http://kairoseuropa.de/ hat es veröffentlicht, das wurde an der Basis nicht bekannt gemacht. Bei der Flüchtlingskrise gibt es verbreitet die infame Unterstellung, diese seien aus finanziellen Gründen hier. Her werden Opfer zu Tätern gemacht. Wir sollen Flüchtlinge zu Lehrmeistern machen, was sind die Gründe, wer steckt hinter…
Von den 800.000 Flüchtlinge im Jahre 2016 kamen die meisten aus Afghanistan, Syrien und Lybien, Ländern, in denen der Westen Krieg führte. Michael Lüders schrieb „wer den Wind sät, wird den Sturm ernten“, wir müssen mit den Flüchtlingen lernen, diese Regierung anzuklagen. Die Flüchtlinge sind zum Teil Muslime, für die oft weniger Mitgefühl existiert.
Dann wurden wir in Gruppen eingeteilt.
Danach ein gutes Essen…
zwei Bücher Lüders, + John Perkins, Bekenntnisse eines ökonomischen Hit? Mans,
Mit folgendem Programm: Erst versuchen, Kredite anzudienen, wenn das nicht funktioniert, Regime Change, wenn das nicht funktioniertMilitärschläge wie in Syrien, die Unschuldsvermutung gilt nicht mehr, wir begehen öffentlich den Völkerrechtsbruch, Frau Merkel nach Mali, schließt dort „Freihandelsverträge“. Diese zerstören systematisch die lokale Wirtschaft in Afrika, als weiteres letztes Mittel Mord an Politikern, wie Lumumba und Salvador Allende. Dazu ein Buch von Andreas von Bülow Im Namen des Staates. CIA, BND und die kriminellen Machenschaften der Geheimdienste.
Was sind die Gesellschaftlichen Alternativen? Eigentum, Geld und Arbeit: Eigentum muss der Gesellschaft dienen, Buch von ihm und anderen , public forum, Binswanger, 7.kapitel, Commons, genossenschaftliche, sozialpflichtige Steuern vor Ort, „jenseits der Globalisierung“, Handbuch für lokales Wirtschaften: alle Kommunen könnten unabhängig sein, sie müssen sich zusammentun, zu Verbrauchern, zu produzierende Genossenschaften, Beziehungen, dafür gibt es ökonomische Glücksforschung, dazu gehört ein Genug, ab dem Genug ist ein Mehr nicht notwendigerweise zusätzliches glück, der zentrale Glücksfaktor ist Beziehung. Buch solidarisch Mensch werden, zusammen tun mit anderen…
Dame: zusammentun, genossenschaftliche, Bündnisse bilden z.B. zur Verhinderung der Wasserprivatisierung, Skandal, Klimawandel und Kapitalismus. Der Klimawandel wird durch Wachtumszwang wesentlich mitverursacht. Club of Rome, Weizsäcker, „wir sind dran“ es geht um eine neue Aufklärung,.
Rolle der Kirche, im Negativen und Positiven: ökumenische Papiere waren klar und scharf.
A: aus der DDR, warum waren die evangelischen Kirchen, in ddr relativ glaubwürdig, in einem System, wo der Staat total sein wollte, boten sie Schutz. Bei uns will der Markt total sein,
wir leben in einer marktkonformen Demokratie. Wir brauchen marktfreie Räume, praktisches Beispiel, Österreich Attac, Gemeinwohlökonomie, Kriterium von wirtschaftlichem Erfolg, profit oder Gemeinwohl maximieren oder optimiert, Gemeinwohlkommunen, ?, solidarische ökonomie, in der kirche sollen die handlungsmöglichkeiten aufgefürt werden, wie können wir kirchliches Eigentum sozial verwenden, Tübingen gemeinwohlorientiertes Wohngrundstück,
Mir fiel dazu ein:
Ulrike Herrmann, definiert den Kapitalismus etwas anders, er sei die Einsparung von Arbeit, und funktioniere besonders bei hohen Löhnen. Fabian Scheidler, die Megamaschine, permanent Angriffskriege, auch gegen Syrien GBS kritsiert eine andere Seite von Luther, gegen Juden, gegen Bauern, gegen Behinderte
Wir machen eine Samstagkundgebung wegen dieser Verfälschung des Mehrheitswillens, zum Beispiel zu Krieg, zu Waffenexporten, zu Auslandseinsätzen…
Kirche als Institution weigert sich,
aber die Dame: Wer wenn nicht wir, noch mal drauf hinweisen Kairoseuropa.de, Tagung in Goslar, evangelische Erwachsenenfortbildung.