Gain-of-Function-Forschung (GOF)

Englisches Original: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/27502512/

Gain-of-Function-Forschung: Ethische Analyse
Michael J. Selgelid 1
Zugehörigkeiten

PMID: 27502512 PMCID: PMC4996883 DOI: 10.1007/s11948-016-9810-1

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Zusammenfassung

Bei der Gain-of-Function-Forschung (GOF) handelt es sich um Experimente, die darauf abzielen, die Übertragbarkeit und/oder Virulenz von Krankheitserregern zu erhöhen, oder von denen erwartet wird, dass sie diese erhöhen (und/oder die vielleicht tatsächlich durchgeführt werden). Solche Forschungen, die von verantwortungsbewussten Wissenschaftlern durchgeführt werden, zielen in der Regel darauf ab, das Verständnis für Krankheitserreger, ihre Interaktion mit menschlichen Wirten und/oder ihr Potenzial, Pandemien zu verursachen, zu verbessern. Das Endziel dieser Forschung ist es, die öffentliche Gesundheit und die Bereitschaftsmaßnahmen und/oder die Entwicklung medizinischer Gegenmaßnahmen zu verbessern. Trotz dieses wichtigen potenziellen Nutzens kann die GOF-Forschung (GOFR) Risiken in Bezug auf die biologische Sicherheit und die biologische Unbedenklichkeit bergen. Im Jahr 2014 rief die Regierung von US-Präsident Barack Obama dazu auf, die Finanzierung von GOF-Experimenten mit Influenza-, SARS- und MERS-Viren zu pausieren (sowie die entsprechende Forschung mit bestehenden Mitteln der US-Regierung). Mit der Ankündigung dieser Pause leitete die US-Regierung einen “Beratungsprozess” über Risiken und Nutzen von GOFR ein, um künftige Finanzierungsentscheidungen zu treffen. Das National Science Advisory Board for Biosecurity (NSABB) wurde beauftragt, der US-Regierung diesbezüglich Empfehlungen zu geben. Als Teil dieses Beratungsprozesses haben die National Institutes of Health dieses Weißbuch zur ethischen Analyse in Auftrag gegeben und darum gebeten, (1) die ethische Literatur zu GOFR zu sichten und zusammenzufassen, (2) bestehende ethische und entscheidungsrelevante Rahmenwerke zu identifizieren und zu analysieren, die für (i) die Bewertung von Risiken und Nutzen von GOFR, (ii) die Entscheidungsfindung über die Durchführung von GOF-Studien (3) Entwicklung eines Ethik- und Entscheidungsfindungsrahmens, der vom NSABB bei der Analyse von Informationen aus der Nutzen-Risiko-Bewertung von GOFR und bei der Ausarbeitung seiner endgültigen Empfehlungen (insbesondere bei politischen Entscheidungen über die Finanzierung von GOFR) berücksichtigt werden kann. Der letztlich entwickelte Ethik- und Entscheidungsfindungsrahmen basiert auf der Idee, dass es zahlreiche ethisch relevante Dimensionen gibt, bei denen ein bestimmter Fall von GOFR besser oder schlechter abschneiden kann (im Gegensatz zu notwendigen Bedingungen, die entweder erfüllt oder nicht erfüllt sind, wobei alle erfüllt sein müssen, damit ein bestimmter Fall von GOFR als ethisch akzeptabel angesehen werden kann): Forschungsgebot, Verhältnismäßigkeit, Risikominimierung, Beherrschbarkeit von Risiken, Gerechtigkeit, gute Regierungsführung (d. h. Demokratie), Evidenz sowie internationale Ausrichtung und Engagement. Anstatt eine scharfe Trennlinie zwischen ethisch akzeptablen und ethisch inakzeptablen GOFR-Studien zu ziehen, soll dieser Rahmen aufzeigen, wo eine bestimmte Studie auf einem ethischen Spektrum angesiedelt ist – wobei die vorstellbaren Fälle von GOFR von den ethisch akzeptabelsten (vielleicht sogar ethisch lobenswerten oder ethisch obligatorischen) am einen Ende des Spektrums bis zu den ethisch problematischsten oder inakzeptablen (und daher nicht finanzierten oder durchgeführten) am anderen Ende reichen können. Das Ziel sollte sein, dass jede GOFR, die durchgeführt (und/oder finanziert) wird, so weit wie möglich am ersten Ende des Spektrums liegt.

Stichworte: Biosicherheit; Biosicherheit; Entscheidungstheorie; Forschung mit doppeltem Verwendungszweck; Gain-of-function-Forschung; Risiko-Nutzen-Bewertung.

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Über admin

Hausarzt, i.R., seit 1976 im der Umweltorganisation BUND, schon lange in der Umweltwerkstatt, seit 1983 in der ärztlichen Friedensorganisation IPPNW (www.ippnw.de und ippnw.org), seit 1995 im Friedenszentrum, seit 2000 in der Dachorganisation Friedensbündnis Braunschweig, und ich bin seit etwa 15 Jahren in der Linkspartei// Family doctor, retired, since 1976 in the environmental organization BUND, for a long time in the environmental workshop, since 1983 in the medical peace organization IPPNW (www.ippnw.de and ippnw.org), since 1995 in the peace center, since 2000 in the umbrella organization Friedensbündnis Braunschweig, and I am since about 15 years in the Left Party//
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2 Antworten zu Gain-of-Function-Forschung (GOF)

  1. Heinz Zemke sagt:

    Über die im Artikel erwähnten ethischen Überlegungen hinaus, denke ich es ist notwendig für diesen Bereich der biologischen Forschung auf internationaler Ebene (UN) ein Instrumentarium zu entwerfen, welches solche ‘tollen Spielchen’ eingrenzt. Ich könnte mir zum Beispiel durchaus vorstellen, dass es eine internationale Verpflichtung für alle Staaten geben könnte, welche es dem einzelnen Staat untersagt Aktivitäten jeglicher Art, welche auf seinem eigenen Territorium nicht gestattet sind. ausserhalb seines eigene Territoriums zu implementieren. Weiterhin, und in Bezug auf wissenschaftliche Forschung, sollten international verpflichtende Gefahrenklassen für den Laborbetrieb eingeführt werden. Ab einer gewissen Gefahrenklasse unterliegen diese Labore einer internationalen Aufsicht und Kontrolle. Eine ähnliche, internationale Gefahrklasseneinteilung sollte auch auf die Nutzung und Unterhaltung von Lagerstätten bestimmter chemischer und biologischer Stoffe ausgedehnt werden.

    Das Beispiel SARS COV 2 hat m.E. eindeutig aufgezeigt, dass hier Verbesserungen notwendig sind. Zudem sind ethische Überlegungen auch dem Wandel der Zeit unterliegend – zuweilen in brutalster Art und Weise.

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