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PRESSEERKLÄRUNG Donnerstag, 28.2.2019, 19 Uhr
Andreas ZumachVorsitzender der Jury des Göttinger Friedenspreises
Jury des Göttinger Friedenspreises weist Forderungen des
Antisemitismusbeauftragten der Bundesregierung, Felix Klein
nach Absage der Preisverleihung an die „Jüdische Stimme für
gerechten Frieden in Nahost“ zurück/ Klein und der Vorsitzende
des Zentralrates der Juden, Josef Schuster sind herzlich zur
Preisverleihung eingeladen und sollten sich endlich einer
öffentlichen Diskussion mit der Jüdischen Stimme stellen
„Der Antisemitismus-Beauftragte der Bundesregierung, Felix Klein
hat die Jury des Göttinger Friedenspreises in einem Beitrag für
die Berliner „tageszeitung“ (taz)aufgefordert, ihre Entscheidung
zur Vergabe des diesjährigen Preises an die „Jüdische Stimme für
gerechten Frieden in Nahost e.V.“ zurückzunehmen. Die Jury weist
diese Forderung von Herrn Klein entschieden zurück. Es gibt
keinerlei Anlass, von der Verleihung des Göttinger
Friedenspreises an die „Jüdische Stimme“ Abstand zu nehmen. Die
Verleihfeier in festlichem Rahmen findet wie
geplant am Samstag, 9. März in Göttingen statt, ab 12 Uhr in der Galerie Alte Feuerwache.
Die Jury lädt Herrn Klein herzlich zur Teilnahme ein, ebenso den
Vorsitzenden des Zentralrates der Juden in Deutschland, Josef
Schuster und die Fraktionsvorsitzende der FDP-Ratsfraktion in
Göttingen, Felicitas Oldenburg.
Die Jury des Göttinger Friedenspreises ersucht Herrn Klein,Herrn
Schuster und Frau Oldenburg dringend, sich nicht länger einer
ihnen bereits seit dem 16. Februar vorgeschlagenen öffentlichen
Podiumsdiskussion mit der Vorsitzenden der Jüdischen Stimme ,
Iris Hefets und der Laudatorin der Preisverleihung, Nirit
Sommerfeld zu verweigern. Einer Diskussion zu den Bedingungen
und Voraussetzungen für einen gerechten Frieden in Nahost sowie
zu der Frage, wie sich die reale existierende und in jüngster
Zeit immer lautstärker und aggressiver artikulierte
Judenfeindlichkeit in Deutschland am wirksamsten bekämpfen
ließe. Die Bereitschaft von Frau Hefets und Frau Sommerfeld zu
einer solchen Podiumsdiskussion liegt bereits seit über zehn
Tagen vor. Sollten Herr Klein, Herr Schuster und Frau Oldenburg
sich hierzu auch bereit finden, könnte diese Podiumsdiskussion
in Göttingen in den Tagen vor oder nach der Preisverleihung vom
9. März stattfinden -auf gemeinsame Einladung und unter
gemeinsamer Trägerschaft der Stadt, der Universität, des
Deutschen Theaters und des Göttinger Tageblatts.
16:34:22
D/Niedersachsen/Israel/Auszeichnungen
Antisemitismus-Beauftragter schließt sich Kritik an Göttinger
Friedenspreis an
Klein wirft designierten Preisträgern Blockade der Verständigung
in Nahost vor
Berlin (AFP) – Der Antisemitismus-Beauftragte der
Bundesregierung, Felix Klein, hat die geplante Vergabe des
Göttinger Friedenspreises an den Verein Jüdische Stimme für
gerechten Frieden in Nahost kritisiert. Die Organisation
behindere „die Suche nach einer Lösung im
israelisch-palästinensischen Streit“, schrieb er in einem
Gastbeitrag für die „tageszeitung“ (Freitagsausgabe).
Die Preisverleihung ist für den 9. März angesetzt. Klein
forderte die Jury in der „taz“ dazu auf, die Kritik an ihrer
Entscheidung anzunehmen und von einer Preisvergabe abzusehen.
Diese stelle ein „falsches und fatales politisches Signal“ dar.
Zuvor hatte bereits Göttingens Oberbürgermeister Rolf-Georg
Köhler (SPD) seine Teilnahme an der Veranstaltung abgesagt. Die
Stadt werde außerdem keine Räume für einen Empfang
bereitstellen, erklärte er. Auch die Göttinger Universität will
ihre Aula wegen der laufenden Diskussion in diesem Jahr nicht
für die Preisverleihung zur Verfügung stellen, die örtliche
Sparkasse die Zeremonie nicht wie gewohnt mit rund 2000 Euro
unterstützen. Der Zentralrat der Juden forderte, die
Preisvergabe zu revidieren.
Die als Preisträger vorgesehene Vereinigung steht wegen des
Vorwurfs in der Kritik, die gegen Israel gerichtete
Boykottbewegung BDS zu unterstützen. Der Zentralrat der Juden in
Deutschland bezeichnete diese jüngst als antisemitisch und
forderte daher, die Vergabe zu revidieren.
Der Verein Jüdische Stimme für gerechten Frieden in Nahost
selbst gibt an, in der Organisation seien Israelis und Juden
aktiv, darunter Nachkommen von Holocaust-Überlebenden, die sich
für eine „gerechte“ Zweistaatenlösung zwischen Israelis und
Palästinensern einsetzten. Auch der Vorsitzende der
Friedenspreis-Jury, Andreas Zumach, wies die
Antisemitismus-Vorwürfe in einer Stellungnahme in der „Jüdischen
Stimme“ als „Diffamierungskampagne“ zurück. Er will die
Preisverleihung nun durch Spenden ermöglichen.
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Andreas Zumach Salle de Presse 1 Palais des Nations CH-1211 Genf 10 Mail: zumach@taz.de Tel. CH 0041/78/6316589 Tel. D 0049/172-6172375
Zumach ist inzwischen Jury-Vorsitzender des Preises