Die Suche nach dem Friedenskakao Referent: Dr.Uwe Meier
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Soviel Kakao gibt es in Deutschland, aber er will ihn nicht. MEIER hat bei der Standardentwicklung verschiedener Labels, z.B. der Rainforest Alliance, mitgearbeitet. Kakao kommt zu 90% aus West-Afrika. 47% werden von der Elfenbeinküste erzeugt. Dort gibt es in der Kakaoproduktion Kinder-Sklaven, die aus anderen Ländern von der Straße gesammelt werden. In den Kakaoplantagen müssen sie schwer arbeiten und verletzen sich oft schwer, weil sie mit den großen Macheten nicht umgehen können. Laut UNO gibt es weltweit noch 60 Millionen Sklaven.
Es gibt schon BS-Kaffee und BS-Schokolade, die sind zertifiziert von der GEPA, das nach MEIERs Ansicht das beste Label ist, und von Misereor und Brot für die Welt herausggeben wird. Aber die Label reichen MEIER nicht für seinen „Friedenskakao“, es geht ihm um Ökologische, Soziale und ökonomische Nachhaltigkeit, die von der kulturellen Nachhaltigkeit zentral zusammengehalten werden.
Es geht ihm bei der Suche nach dem ultimativen „Friedenskakao“ um folgende Anforderungen. Der Kakao sollte:
Biodervisität zu fördern,
Beitrag zum Klimaschutz leisten,
Kultur des Friedens fördern,
die Familienökonomie stärken,
Coca ersetzen,
Frauen fördern,
indigene Bevölkerung unterstützen,
Ilo-Normen einhalten,
Entwicklungschancen eröffnen,
nachweislich hohe Glaubwürdigkeit haben,
Bei einem Besuch vor einem Jahr in Kolumbien wurde er vom Militär transportiert und von Soldaten beschützt und überwacht. Das war ein vergeblicher Versuch den Friedenskakao zu finden. Selbstkritisch vermerkt er auf einer der Bilddarstellungen: „Der Misserfolg ist eine willkommene Gelegenheit, das Denken nachzuholen“.
MEIER hat dann bei der UNO nachgefragt und bekam innerhalb einer Woche Ansprechpartner in Bogota. Die UNO stellte ihm ein Auto und Fahrer zur Verfügung. Er hat eine einheimische Frau mitgenommen, die ihm das Spanisch ins Englisch übersetzte und auch sonst half.
Nur Frauen machten den Friedenskakao am mittleren Rio Magdalena, anfangs 50 Familien, alles Landeigentümerinnen, die Guilleros und Paramilitärs zogen nach Verhandlungen ab. Die Frauen ernten dort nicht nur Kakao, sondern auch andere Früchte, dies führt zu einer Stabilisierung der Familienökonomie. Sie erzeugen Produkte für sich, für den Markt und den Export. Inzwischen ist dort Fuinmucar entstanden, mit 1500 Familien, wobei nur die Frauen das sagen haben, auch um Kämpfe zwischen den Bewohnern und der Regierung zu vermeiden. Schließlich kam er auch noch in das Gebiet der indigenen Arhuacos, die ihm ihre Philosophie erklärten. Sie erklärten, dass alles, was der Mensch nehme, der Natur zurückgegeben werden müsse. Sie sprachen sich gegen die westliche Zertifizierung aus, und einer sprach, es müsse eher eine „Arhuacozertifizierung“ der westlichen Produkte gebe.
Auf das Buch „Agrarethik – Landwirtschaft mit Zukunft“ von Herausgeber Uwe Meier wurde hingewiesen, Rezension z.B. von Sigrid Probst und auf seine Homepage.
Helmut Käss
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