Wir werden alle sterben. Woher wir kommen und wohin wir gehen, ist unbekannt. Ich tröste mich damit, dass ich dorthin wieder gehe, wo ich vor meiner Geburt war. Ich könnte mir vorstellen, dass wir danach mit dem Universum wieder eins werden. Und ich tröste mich damit, dass wir heute die technischen und medikamentösen Maßnahmen haben, um uns den Tod zu erleichtern. Ich selbst habe Medikamente gelagert, womit ich einen schmerzlosen Tod erreichen könnte. Ich habe übrigens beschlossen, bis zu meinem Tod glücklich zu sein. Es wird den Einwand geben, das könne man nicht beschließen, aber genau das geht. Es kommt alles auf die Interpretation durch den eigenen Kopf an.
Sterben kann an sich schnell gehen. Sechs Sekunden nach Unterbrechung der Sauerstoffzufuhr des Gehirns tritt Bewusslosigkeit ein. Nach etwa drei Minuten ist das nicht umkehrbar. Das kann durch den Sekundenherztod, durch Verbluten, durch Abklemmen der Arteriae carotides (Halsschlagadern) eintreten. Der Tod durch eine Überdosis altertümlicher Schlafmittel tritt langsamer ein, aber ist völlig stressarm, da man schläft.
Eine mittelschnelle und mitteldrastische Methode ist die, dass man in die Schweiz oder nach Holland zu einer Sterbehilfeeinrichtung geht und dort einen Todestrunk bekommt. Das kostet vermutlich etwa 2000€ und ist bürokratisch sicher etwas aufwendig. Das kann mit als unschön angesehenen Begriffen belegt werden, wie Selbsttötung, Selbstmord, Suizid. Und man kann sich natürlich einfach im Internet dazu belesen.
Zum Beispiel hier... und hier
Als Hausarzt fühlte ich mich auch zuständig dafür, dass die Menschen einen „guten“ Tod haben konnten. Manche wollten das, viele auch nicht. Hier ist eine Auskunft im Internet, die mir gut zu sein scheint: http://www.endegut.info/ Eine gute Methode ist auch die, dass man zum Beispiel bei Krebs in den letzten Lebenswochen ein Hospiz oder eine dafür spezialisierte Klinik geht. Die kümmern sich dann darum, dass man nicht leidet und bis zu seinem Tod, wenn man ihn akzeptiert hat, noch lachen kann.
Gegenüber der Dauer des Universums sind alle Lebenszyklen nur kurz. Sei es als Biene, als Mensch oder als künstliche Intelligenz, die möglicherweise tausende von Jahren hält. Egal wie lang, interessant ist die Qualität des Lebens. Und die wird bei uns durch die veränderlichen und überwiegend selbst gesetzten Werte bestimmt. Wenn ich einen Schmerz als kurz andauernd und nicht ernst wahrnehme, nehme ich ihn auch nicht ernst. Wenn ich sterbe und auf dem Totenbett noch lachen kann, ist das Leben schön gewesen.
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