Afrin

In vielen Gebieten im Norden Syriens entwickelt sich eine neue Gesellschaft.An oberster Stelle steht dabei die Befreiung der Frau. Die kurdische Freiheitsbewegung baut eine Basisdemokratie auf und geht dabei neue Wege. Nach den Erfahrungen des Real-Sozialismus haben sie sich dazu entschieden, dass eine freie Gesellschaft, anders aufgebaut sein sollte. Damit wollen sie verhindern, dass sich wieder eine neue, abgehobene Elite bildet, die die Verbindung zu großen Teilen der Bevölkerung verliert. Wie das ausgehen wird, ist völlig offen. Ziel ist eine gerechte und ökologische Gesellschaft. Selbst jetzt, im Krieg, versuchen sie ihre Träume weiter zu verwirklichen. Ohne religiösen Hass, Terror und Rassismus. Allein das, hat dazu geführt, dass hunderttausende Menschen aller Glaubensrichtungen aus Syrien und dem Irak bei Ihnen Zuflucht gesucht und gefunden haben. Unter ihnen viele Jesidinnen und Jesiden die vor dem IS aus dem Shengal geflohen sind.

Allein im Kanton Afrin lebten noch im Februar ca. 750.000 Menschen. Davon gut. 400.000 Flüchtlinge aus den Kriegsgebieten. Ausgerechnet dort trägt jetzt das Regime aus Ankara, zusammen mit seinen islamistischen Söldnern, den Tod in die Häuser. Im Kampf gegen den IS verteidigen die KämpferInnen der demokratischen Kräfte Syriens (SDF), nach wie vor das Antlitz der Menschheit. Doch die Regierungen der Welt schauen dabei zu, wie sie von der zweitgrößten Armee der NATO bombardiert und ermordet werden.

Da sie eine freie Gesellschaft aufbauen, haben sie bei den Krieg führenden Staaten keine wirklichen Freunde.

Weder die USA mit der Europäischen Union auf der einen Seite, noch die Syrische Regierung mit ihren Verbündeten haben ein Interesse an einer freien, antikapitalistischen Gesellschaft.

Doch das größte Problem der Menschen in Afrin und ganz Rojava ist, dass Erdogan die Feindschaft zwischen der NATO und Russland für sich zu nutzen weiß. Erdogan bietet im Prinzip einen Deal an. Frei nach dem Motto, „wer uns am meisten beim Ermorden der Kurden hilft, dessen Freunde werden wir in Zukunft sein.“

In dieser Situation überschlagen sich für ihn die Angebote. Die Heuchler der deutschen Sozialdemokratie zeigen Verständnis für sein Gemetzel und sind nach wie vor bereit, dem türkischen Terrorregime alle Waffen zu verkaufen, die es will. Gleichzeitig wird hier jeden Tag aufs neue, die kurdische Bewegung kriminalisiert.

Und auf Seiten Assads und seiner Koalition scheint man jetzt sogar damit einverstanden zu sein, Syrien aufzuteilen. Teile des Landes werden faktisch an die Türkei abgetreten. Die Türkei siedelt jetzt in den von ihr okkupierten Gebieten die gesamten Islamisten Syriens an und dafür dürfen sie so viel Kurden abschlachten wie sie möchten.

Soweit so schlecht.

Doch die kurdische Freiheitsbewegung ist nicht bereit sich abschlachten zu lassen. Sie werden weiterhin effektiven Widerstand leisten.

Und da sie unter den Regierungen dieser Welt nicht viele Freunde haben, brauchen sie uns umso mehr. Wir sind glauben schon, dass es auch in Deutschland jede Menge Menschen gibt, die es unfassbar finden, dass die Europäischen Regierungen dem Mörder freie Hand lassen. Es wird an uns liegen, den Druck so zu erhöhen, dass es am Ende für die Bundesregierung unmöglich sein wird, dieses mörderische Regime in Ankara weiterhin zu unterstützen.

Afrin heißt Widerstand! Widerstand heißt Leben!

Es lebe die Revolution der Frauen! Es lebe die Revolution in Rojava!

Hoch die Internationale Solidarität!

Hier noch ein zweiter Text zu Afrin …

Über admin

Hausarzt, i.R., seit 1976 im der Umweltorganisation BUND, schon lange in der Umweltwerkstatt, seit 1983 in der ärztlichen Friedensorganisation IPPNW (www.ippnw.de und ippnw.org), seit 1995 im Friedenszentrum, seit 2000 in der Dachorganisation Friedensbündnis Braunschweig, und ich bin seit etwa 15 Jahren in der Linkspartei// Family doctor, retired, since 1976 in the environmental organization BUND, for a long time in the environmental workshop, since 1983 in the medical peace organization IPPNW (www.ippnw.de and ippnw.org), since 1995 in the peace center, since 2000 in the umbrella organization Friedensbündnis Braunschweig, and I am since about 15 years in the Left Party//
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