hier steht im Januar 21 eine Beurteilung des Lockdowns durch Ioannidis: Original auf Englisch
Abstract
Background and Aims: The most restrictive non-pharmaceutical interventions (NPIs) for controlling
the spread of COVID-19 are mandatory stay-at-home and business closures. Given the consequences
of these policies, it is important to assess their effects. We evaluate the effects on epidemic case
growth of more restrictive NPIs (mrNPIs), above and beyond those of less restrictive NPIs (lrNPIs).
Methods: We first estimate COVID-19 case growth in relation to any NPI implementation in
subnational regions of 10 countries: England, France, Germany, Iran, Italy, Netherlands, Spain, South
Korea, Sweden, and the US. Using first-difference models with fixed effects, we isolate the effects of
mrNPIs by subtracting the combined effects of lrNPIs and epidemic dynamics from all NPIs. We use
case growth in Sweden and South Korea, two countries that did not implement mandatory stay-at-
home and business closures, as comparison countries for the other 8 countries (16 total comparisons)
Results: Implementing any NPIs was associated with significant reductions in case growth in 9 out of
10 study countries, including South Korea and Sweden that implemented only lrNPIs (Spain had a
non-significant effect). After subtracting the epidemic and lrNPI effects, we find no clear, significant
beneficial effect of mrNPIs on case growth in any country. In France, e.g., the effect of mrNPIs was
+7% (95CI -5%-19%) when compared with Sweden, and +13% (-12%-38%) when compared with
South Korea (positive means pro-contagion). The 95% confidence intervals excluded 30% declines in
all 16 comparisons and 15% declines in 11/16 comparisons.
Conclusions: While small benefits cannot be excluded, we do not find significant benefits on case
growth of more restrictive NPIs. Similar reductions in case growth may be achievable with less
restrictive interventions.
- Dazu gibt es die zur Zeit größte Statistik, die von Stanford-Professor John Ioannidis https://www.n-tv.de/wissen/Covid-19-weniger-toedlich-als-vermutet-article22104272.html Das passte zu der viel kleineren Stichprobe von Streeck… Das heißt, es sterben im Durchschnitt etwa 0,23% der Infizierten. Das sind zwar mehr als bei einer üblichen Grippe, aber viel weniger als bei anderen Infekten wie seinerzeit den Pocken oder den Coronaverwandten SARS und MERSH. Aktuelles findet sich auch bei Rushworth. Dieser sagt, dass die Sterblichkeit noch geringer sei, da einige Menschen durch T-Zellenimmunität ohne Antikörper Immunität erlangen würden.
- Wieviel Leute sterben an Covid,
- und wieviele leiden und sterben an den Folgen der gegen Covid gerichteten Maßnahmen weltweit.
Dafür gibt es Schätzungen:
- Die WHO warnt vor den Folgen von Lock-downs.
- Es ist mit einer starken Zunahme an Verhungernden zu rechnen.
- Und die Schadfolgen in Deutschland sind auch dramatisch.
Meine persönliche Beobachtung: Bisher ist kein mir persönlich bekannter Mensch an Covid gestorben. Einer war an Covid ernsthaft erkrankt, ist aber inzwischen wieder gesund. Ein Neffe hatte ebenfalls Covid, ohne ernsthaft krank zu sein. Laut John P. A. Ioannidis, einem anerkannten Spitzenforscher, sterben an Covid im weltweiten Durchschnitt 0,23% der Infizierten. Daraus errechnen sich andersherum etwa 8-10 Millionen Menschen in Deutschland, die den Infekt schon hatten, das heißt, jeder 10.-13. Mensch hatte ihn schon. Das bedeutet, bis zur „Herdenimmunität“ ohne Impfung könnten in Deutschland noch etwa 120.000 Menschen sterben.
Oder weltweit 14 Millionen Menschen (= wenn jeder 400 stirbt, würden, wenn alle Menschen infiziert würden, bei 8Mrd Menschen 20 Millionen Menschen sterben, bei einer Herdenimmunität von 70% würden also maximal 14 Millionen Menschen sterben.) Wenn man dann bedenkt, dass laut Jean Ziegler 30-40 Millionen Menschen, überwiegend Kinder, an Hunger oder hungerbedingten Krankheiten sterben, und dass das sicher nicht angenehner ist als an Covid zu sterben, hat man eine Größenordnung. Durch einen weitverbreiteten Lock-Down werden die Hungertoten sicher zunehmen. https://de.wikipedia.org/wiki/Welthunger: Jedes Jahr sterben laut Jean Ziegler etwa 30–40 Millionen Menschen an Hunger bzw. den unmittelbaren Folgen (Stand 2007). Häufig sind Kinder unter fünf Jahren betroffen. Jedes siebte ist weltweit untergewichtig (Stand 2014) und jedes vierte ist chronisch unterernährt (Stand 2012).
Was bedeutet das im Vergleich mit bisherigen Pandemien?
Schlimm waren insbesondere die Pest, die Cholera und die Pocken.
Die Pocken waren eine Erkrankung die bis vor 300 Jahren praktisch jeder Mensch durchgemacht hat. Laut Wikipedia lag die geschätzte Letalität der unbehandelten Pocken im Schnitt bei etwa 30 Prozent. Das heißt jeder dritte starb daran! Jetzt stirbt weniger als jeder 400ste, der eine Infektion damit hat, an Covid.
Die letzte größere Grippewelle vor knapp 3 Jahren tötete etwa 25.000 Menschen, mehr als Covid bisher. Jetzt kommt eine Impfung für Covid, es werden weltweit über 100 Impfstoffe entwickelt, bisher wird von einer Erfolgsrate von über 90% gesprochen, mit der die weiteren Todeszahlen gut zu stoppen sind. Covid ist ein ernstes Problem, aber viel harmloser als seinerzeit die Pocken. Auch die Coronaerkrankungen Sars und Mersh hatten eine viel höhere Todesrate. Noch in diesem Winter wird Covid voraussichtlich halbwegs besiegt. Das vermutet auch mein Sohn, der Impfwissenschaftler ist.
Die Chinesen haben es effektiv gemacht und mit “Hammer und Tanz” den Infekt unterdrückt. Die Schweden haben es auf ihre Weise mit weniger drastischen Maßnahmen gemacht. Da kann man sich m.E. am besten durch Rushworth informieren, einem Kliniksarzt aus Stockholm. Es scheint bisher eine große Zufriedenheit der Schweden zu geben, größer als in Deutschland. Artikel vom 12.12.: “Die glücklichen Schweden...” Die Gesamtmortalität in Schweden ist 2020 die viertniedrigste innerhalb der letzten 11 Jahre, es gibt 2020 keine Übersterblichkeit, sondern einen überraschend milden Verlauf der Gesamtsterblichkeit. Allerdings ist die Covid-Mortalität in Schweden pro 100.000 Einwohner unverändert deutlich höher als in Deutschland. Da es keine nennenswerten Lockdwons gab, ist die schwedische Wirtschaft 2020 nur etwa halb so stark abgestürzt wie die deutsche.Deutschland hat bisher deutlich weniger Tote als die Schweden, aber das könnte sich jetzt ausgleichen, wie von Tegnell vorhergesagt… Es gibt vielfältige wichtige Kritik. Zum Beispiel am 13.12. in einem Gespräch mit Jürgen Todenhöfer und Sahra Wagenknecht
Und sehr gründlich war dieser Beitrag im November von Dr. Eugen Drewermann. Bitter formuliert, aber genial: “Aufstehen gegen Hass!” Ein Appell in Zeiten von Corona