Dieser Artikel wurde mit wesentlicher Unterstützung meiner Frau geschrieben.
Die ersten Menschen gab es bekanntlich vor über einer Millionen Jahre1 in Afrika. Ich war sehr beeindruckt, dass in Schöningen nahe meinem Wohnort 300.000 Jahre alte Speere, Jagdwaffen von Menschen, gefunden wurden ( „Schöninger Speere“2), also seitdem auch hier schon Menschen lebten.
Seitdem hat es schon immer Kriege mit furchtbaren Folgen für die Menschen und ihre Heimat gegeben. Aber erst seit der Erfindung der Atomwaffen hält der Mensch ein Werkzeug in den Händen, mit denen er die ganze Welt (die Biosphäre und damit die Menschheit) vernichten kann. Seit dem Abwurf der ersten Atomwaffen 1945 auf Hiroshima und Nagasaki wissen wir, welche enorme Zerstörungsgewalt diese Waffen haben. In den Jahren nach dem Abwurf fanden immer mehr Atomtests (mit ebenfalls schlimmen Folgen für die Umwelt) statt, worauf 1955 elf der wichtigsten Wissenschaftler, darunter federführend der Philosoph Bertrand Russell und der Atomphysiker Albert Einstein, das Russell-Einstein-Manifest3 verfassten. Darin fordern sie die Abschaffung aller Kriege, weil jeder Krieg in einen Atomkrieg eskalieren kann.
Beim zeitnahen Abwurf von 1000 Atombomben auf Städte (von zur Zeit etwa 16.000 vorhandenen Atomwaffen, viele der Atomwaffen sind auf Städte gerichtet) würden verheerende Brände entstehen, deren Asche und Ruß bis in die Stratosphäre aufsteigen würden. Dort würden sich die Rußwolken über die ganze Erde verteilen und dadurch die Sonne für über 10 Jahre verdunkeln, was zu einem „nuklearen Winter“4 mit Zusammenbruch der Vegetation und zum Verhungern der Menschen führen würde. Ohne Sonnenlicht ist kein menschliches Leben möglich. Zur Zeit sind 1.800 Atomwaffen „on high alert“, das heißt in Minuten einsetzbar und es werden neue Atomwaffenprogramme entwickelt, wenn auch ständig6 dagegen protestiert wird7.
Mit jährlichen Gedenktagen wird Anfang August an die Atombombeneinsätze in Hiroshima und Nagasaki erinnert. Nach meinem Besuch in Hiroshima 2012 habe ich die Idee entwickelt, dass ein jährlicher Gedenktag an das Russell-Einstein-Manifest (das am 9.7.55 verkündet wurde) eine gute Sache wäre. Es gibt schon am 8.7. den Tag der Mayors for Peace, der Bürgermeister für Frieden, die der Bürgermeister von Hiroshima schon aus ähnlichen Motiven gegründet hat. Es ist also ein Leichtes, beides zusammenzuführen und wir haben das in Braunschweig schon zweimal gemacht. Nach meiner Meinung ist die Aktivierung aller Menschen entscheidend, sich für die Abschaffung der Atomwaffen und natürlich auch der Atomenergie einzusetzen (dies hängt untrennbar mit den Atomwaffen zusammen). . Das Russell-Einstein-Manifest3 stellt einen wichtigen ersten Schritt dar, der seine Fortführung in der Friedensbewegung der 70er Jahre fand und immer noch aktuell ist. Warum also nicht mit diesem Aufhänger jedes Jahr daran erinnern, dass wir alle in der Pflicht sind, uns mit diesem Thema auseinanderzusetzen und es nicht, wie meist üblich, zu verdrängen. Die Erinnerung an das Verbrechen von Hiroshima und Nagasaki ist das eine, sich für die Abschaffung der Atomwaffen einzusetzen, ist die logische Konsequenz. Dazu brauchen wir eine weltweite Auseinandersetzung mit diesem Thema und entsprechende Informationen. Wenn eine Mehrheit der Weltbevölkerung sich aktiv für die Abschaffung der Atomwaffen einsetzen würde (eine Mehrheit ist laut Umfragen ohnehin schon dafür) würde dies nach meiner Meinung auch passieren. Also raus aus der Verdrängung dieses angstauslösenden Themas, hin zu einem verantwortungsbewussten und aktiven Handeln mit dem Ziel, unsere Regierungen zum richtigen Handeln zu bewegen.
1. https://de.wikipedia.org/wiki/Ausbreitung_des_Menschen
2. http://helmutkaess.de/Wordpress/?p=2661
3. https://de.wikipedia.org/wiki/Russell-Einstein-Manifest
4. http://helmutkaess.de/Wordpress/?p=1904
6. http://www.icanw.org/ ICAN Organisation
7. https://www.ippnw.de/no_cache/presse/artikel/de/un-mehrheit-fuer-verhandlungen-ueber.html#c9131 Deutschland lehnt das Verbot von Atomwaffen ab
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